Sanierung und DG-Ausbau eines Altbaus

Hagelberger Straße, Berlin

Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um die Sanierung und den DG-Ausbau eines Berliner Altbaus. Das Gebäude besteht aus Souterrain, Erdgeschoss und drei Obergeschossen in Mauerwerksbauweise mit hölzerner Geschossdecke im Bestand und einem nicht ausgebauten Dachgeschoss. Es wurden die Decken saniert, das Dachgeschoss abgetragen und in Teilbereichen auf zwei Ebenen neu aufgebaut. Zusätzlich wurden großzügige Aufdachterrassen sowie Balkone im Hof geschaffen.
Tragwerksplanung
Alle Geschossdecken wurden mittels Ziegeleinhängedecken statisch und bauphysikalisch ertüchtigt. Die Dachkonstruktion wurde komplett ersetzt und als Pfettendachstuhl in Holzbauweise mit vereinzelten Stahlbauteilen wieder aufgebaut. Des Weiteren wurden im Gebäudeinneren zwei Aufzugsschächte geschaffen und im Hinterhaus die Treppenhäuser ins DG verlängert. Zur Abfangung der neuen Treppenhauswände wurde die Decke im beschriebenen Bereich als Stahlbetondecke ausgeführt. Im Vorderhaus wurde ebenfalls aus Stahlbeton eine Galerieebene im DG geschaffen. Durch die hohen Mehrbelastungen im Vorderhausen mussten in Teilbereichen die bestehenden Fundamente ertüchtigt werden.
Vorbeugender Brandschutz
Die Sanierung der Geschossdecken von Holzbalken- auf Ziegeleinhängedecken stellt eine brandschutztechnische Verbesserung auf raumabschließend feuerbeständig von oben und unten dar. Die Dacheindeckungen auf dem Schrägdach und dem Flachdach sind widerstandsfähig gegen Flugfeuer und strahlende Wärme als harte Bedachungen geplant und die statisch wirksamen Bereiche der Aufdachterrassen wurden feuerhemmend ausgeführt.
Als Besonderheit ist die brandschutztechnische Ertüchtigung der Brandwände zu erwähnen, welche im Bestand ein Holzfachwerk mit Mauerwerksausfachung aufwies. In Teilbereichen mit Denkmalsschutz mussten die Holzbauteile Stück für Stück ausgebaut und feuerbeständig ertüchtigt werden, wohingegen in anderen Bereichen die Bestandswände durch neue feuerbeständige Mauerwerkswände ersetzt wurden.
BIM und 3D-Modellierung
Auf Grundlage der 2D-Architekturplanung wurde das Bauvorhaben in 3D modelliert. So wurden zum einen alle geometrischen Herausforderungen frühzeitig erkannt und mit dem Architekturbüro abgestimmt. Des Weiteren hatte die ausführende Firma mit Hilfe des 3D Modells eine optimale Grundlage für die Werkplanung, bzgl. Holzbau, Stahlbau und Massivbau, inklusive Bewehrung. Für die Kommunikation zwischen den Baubeteiligten und der Bauherrenschaft war es im Rückblick sehr sinnvoll, das Bauvorhaben in 3D zu bearbeiten.
Bauherr:innen:
High Five GmbH & Co.KG
Einsteinpalais, Friedrichstraße 171
10117 Berlin
Architekt:innen:
GBP Architekten HmbH
www.gbp-architekten.de
Leistungen:
Tragwerksplanung LPH 1-6, gemäß HOAI 2013; §51,
vorbeugender Brandschutz